Am 19. November 2017 wurde zum zweiten Mal der Österreichische Jugendpreis vom Bundesministerium für Familien und Jugend in Kooperation mit der Bundesjugendvertretung (BJV), dem Bundesweiten Netzwerk Offene Jugendarbeit (bOJA), dem Bundesnetzwerk Österreichische Jugendinfos (BÖJI) sowie dem Interkulturellen Zentrum - Nationalagentur für „Erasmus+: Jugend in Aktion“ vergeben. Gewürdigt werden mit diesem Preis das Engagement von Jugendlichen sowie in der Jugendarbeit aktiven Menschen. Ausgezeichnet wurden Projekte in den drei Kategorien „EureProjekte", „Nationale Jugendarbeit" und „Erasmus+: Jugend in Aktion". Heuer wurde zudem auch ein Sonderpreis für Projekte zum Generationendialog vergeben.
Österreichischer Jugendpreis 2017
Preisträger 2017: Kategorie "EureProjekte"
In der Kategorie „EureProjekte" wurden insgesamt fünf Initiativen von Jugendlichen mit dem Österreichischen Jugendpreis 2017 ausgezeichnet.
Menschen von Linz
Mit Menschen in Kontakt zu kommen, mit denen man sonst keine Berührungspunkte hat und durch diese Begegnungen, Vorurteile abzubauen, war Intention des Projekts. Die Idee dazu kam Michael bei einem Englandaufenthalt, wo er mit einem Obdachlosen ins Gespräch gekommen war. Er hat drei Termine organisiert, bei denen er gemeinsam mit anderen Jugendlichen in Linz unterwegs war. Aktiv suchten die Jugendlichen den persönlichen Kontakt zu Obdachlosen und redeten mit ihnen. Zudem haben sie, z.B. Lebensmittel, Hundefutter, Zahnbürsten und Deos organisiert und an die Obdachlosen verteilt. Das war eine wertvolle und besondere Erfahrung für alle Beteiligten.
Zusammen leben in Graz
Lisa führte ein Mentoring-Projekt durch, bei dem Asylsuchende und ÖsterreicherInnen zusammengebracht wurden. Ziel des Projekts war es, den Kontakt zwischen Geflüchteten und Grazer_innen herzustellen und interkulturelle Freundschaften zu ermöglichen. Bei Projektbeginn wurden Mentor_in-Mentee-Duos mit ähnlichen Interessen eingeteilt. Die Duos trafen sich etwa einmal wöchentlich und gestalteten gemeinsam ihre Freizeit. Zusätzlich dazu traf sich die ganze Gruppe einmal monatlich zu einem gemeinsamen Ausflug oder gemütlichen Koch- oder Spieleabend. Da der erste Durchgang so gut angenommen wurde, besteht das Projekt auch weiterhin und befindet sich mittlerweile in der 4. Runde.
Benefizmusical "Der Weg zum Ziel", Niederösterreich
Agnes hat mit einer Freundin ein Musical geschrieben. Das Stück handelt von einer Gruppe von StudentInnen, die durch Lesen von Tageszeitungen realisiert, wie viele Schreckensnachrichten es jeden Tag gibt. Jede und jeder in der Gruppe entwickelt einen eigenen Weg damit umzugehen und es letzten Endes nicht einfach nur hinzunehmen. Das Stück konnte mit einem sehr großen Team dreimal aufgeführt werden. Die Einnahmen wurden gespendet.
Part of Being Human, Wien
Nicole hat Workshops zu Menschenrechten für nationale und internationale Freiwillige in Wien entwickelt und durchgeführt. Diese Workshops hat sie zu vier Gelegenheiten abgehalten. Durch interaktive und informelle Methoden erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Einblick in die elementaren und unerlässlichen Menschenrechte.
Minifoodmarket, Steiermark
Um Toleranz und Weltoffenheit zu verbreiten haben Elisabeth, Kerstin und Vanessa mit Flüchtlingen der Lebenshilfe Söding verschiedenste Köstlichkeiten aus deren Kultur zubereitet und diese gegen freie Spenden ca. 60 Gästen angeboten. Damit wollten sie zeigen, wie schön Vielfalt sein kann, sowohl in der Kultur als auch in der Kulinarik.
Preisträger 2017: Kategorie "Nationale Jugendarbeit"
In der Kategorie „Nationale Jugendarbeit" wurden insgesamt fünf Projekte von Akteuren und Akteurinnen der Jugendarbeit in Österreich ausgezeichnet. Der Hauptpreis in dieser Kategorie erging an das Projekt „DOgether" aus der Steiermark.
15 Jahre Social Soccer Cup – „ein Jugendprojekt wird erwachsen“
Organisation: ClickIn – Offene Jugendarbeit Gratwein-Straßengel, Steiermark
Seit 15 Jahren kommen Jugendliche aus verschiedensten Ländern in Gratwein-Straßengel zusammen, spielen „ihren“ Social Soccer Cup, verbringen gemeinsam Zeit und lernen sich bei Workshops zum Thema Europa besser kennen. Vorurteile werden abgebaut und neue Aktivitäten initiiert. Der Event wird von Jugendlichen organisiert, mit Unterstützung und Hilfe durch die JugendarbeiterInnen aus dem Jugendzentrum. Von Generation zu Generation wird das Projekt weitergegeben. Über 2500 Kinder und Jugendliche aus 20 Nationen haben bereits an dieser länderübergreifenden Veranstaltung teilgenommen. Projektwochen, Jugendbegegnungen und eine Städtepartnerschaft sind inzwischen daraus entstanden.
wir.gestalten.arbeit
Organisation: Katholische Jugend Österreich
Rund 300 TeilnehmerInnen zwischen 15 und 25 Jahren - Lehrlinge, junge Erwerbstätige ohne Berufsausbildung und Menschen von Fördereinrichtungen des zweiten oder dritten Arbeitsmarkts – setzten sich in Workshops mit ihrer Arbeitssituation auseinander. Sie formulierten eigene Ziele und Visionen für eine gerechte Arbeitswelt und entwickelten Ideen zur Arbeitsmarktpolitik. Darauf folgte eine Diskussion mit politischen EntscheidungsträgerInnen, in der die Jugendlichen auf ihre Themen, Anliegen und ihre Arbeitssituation aufmerksam machten. Die politische Sach-, Urteils- und Handlungskompetenz der Jugendlichen wurde gestärkt. Bei den politischen AkteurInnen wurde das Bewusstsein für die Bedürfnisse von jungen Menschen am Arbeitsmarkt geschärft.
„Mut tut Gut: Es war einmal, wir blicken in die Zukunft!“
Organisation: Offene Jugendarbeit Feldkirch
In der Stadt Feldkirch steht die Schließung und Zusammenlegung von bestehenden Jugendhäusern sowie die Eröffnung eines neuen Standorts bevor. Ein Beteiligungsprozess zur Gestaltung des neuen Jugendhauses wurde gestartet. Die Jugendlichen haben sich online als auch bei einem Runden Tisch mit der Thematik auseinandergesetzt. Sie wurden dabei unterstützt ihre Anliegen zu artikulieren und diese an entsprechenden Stellen zu deponieren. In einer Rikscha wurden Persönlichkeiten der Stadt interviewt. Sie diente als mobile Begegnungsplattform. So konnte ein origineller Zugang zwischen Erwachsenenwelt und der Lebenswelt der Jugendlichen geschaffen und beidseitig wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden.
*peppa Mädchenrat
Organisation: *peppa Mädchenzentrum, Caritas der Erzdiözese Wien – Hilfe in Not
Zentrales Element der Arbeit im *peppa Mädchenzentrum ist die Partizipation. Um diesen Ansatz zu formalisieren wurde die Wahl des *peppa Mädchenrats durchgeführt. In Vorbereitung dazu wurden Workshops veranstaltet – einer vor und einer nach der Wahl. Jeweils drei Rätinnen unterschiedlicher Altersgruppen und ihre Vertretungen wurden von den Besucherinnen des Mädchencafés gewählt. Der Mädchenrat tagt monatlich und trägt Anliegen, Wünsche sowie Sorgen und Ängste der Mädchen an das Betreuungsteam heran, hilft gemeinsam Veranstaltungen zu organisieren und fördert die Partizipation der Besucherinnen in der Planung von Programmpunkten und Veranstaltungen des Mädchencafés.
DOgether
Organisation: LOGO jugendmanagement gmbh im Auftrag des Gesundheitsfonds Steiermark
Zielgruppe des Projekts waren Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrungen sowie MultiplikatorInnen aus der Jugendarbeit und Betreuungspersonen minderjähriger Flüchtlinge. Ziel war es, Gemeinsamkeiten zu entdecken und ein Bewusstsein für körperliche Gesundheit zu schaffen. Einrichtungen der offenen und verbandlichen Jugendarbeit hatten die Möglichkeit, um Projektfinanzierung für gemeinsame Aktivitäten von österreichischen und geflüchteten Jugendlichen anzusuchen. Über 220 Aktivitäten konnten so realisiert werden. 74 Workshops u.a. zu „Liebe & Sexualität“, „Sport & Bewegung“, „Ernährung & Kochen“ wurden durchgeführt. Zudem wurde ein Netzwerk aus MultiplikatorInnen der offenen und verbandlichen Jugendarbeit und Betreuungspersonen geflüchteter Jugendlicher installiert. Insgesamt beteiligten sich rund 3.500 Jugendliche aktiv an DOgether.
Preisträger 2017: Erasmus+: Jugend in Aktion
Fünf grenzüberschreitende Projekte wurden geehrt, die im Rahmen von „Erasmus+: Jugend in Aktion“ gefördert wurden. In dieser Kategorie wurde auch ein Hauptpreis an das Projekt „International Youth Exchange: Be the change!" von FICE Austria überreicht.
People on the move. A meeting on refugee-politics, oral history and humanitarian help
Projektträger: Die Graswurzelbrücke_Graswurzelbewegung für internationale Netzwerke
21 Jugendliche aus Österreich, Griechenland und Slowenien waren zu dieser Jugendbegegnung auf der Insel Lesbos zusammengekommen. Die Jugendbegegnung hatte zum Ziel, nationale und persönliche Perspektiven auf das Thema Flucht und Flüchtlingshilfe auszutauschen, zu erweitern und ein Stück Zeitgeschichte zu schreiben. Mit dem Ansatz der Oral History wurden ZeitzeugInnen der großen Fluchtbewegung interviewt: Flüchtlinge, FlüchtlingshelferInnen, BewohnerInnen, NGOs, PolizistInnen, RettungsschwimmerInnen und Hoteliers wurden befragt. Auch neu entstandene historische Orte auf der Insel wurden besucht, wie das „Lifejacket-cemetery“, das Flüchtlingslager „Moria“ oder die „No-boarders-kitchen“. Aus den gesammelten Geschichten konnten die TeilnehmerInnen ein Gegenbild zur jeweils eigenen nationalen Medienberichterstattungen gewinnen und aufzeigen.
International Youth Exchange: Be the change!
Projektträger: FICE - Austria, Österreichische Sektion der Internationalen Gesellschaft für Erzieherische Hilfen
Mehr als 50 Jugendliche aus 15 Ländern, die in Betreuungseinrichtungen oder Pflegefamilien aufgewachsen sind, trafen sich bei dieser Jugendbegegnung in Wien. Die Jugendlichen setzten sich mit ihrer eigenen Lebensrealität auseinander. Sie beschäftigten sich mit ihren Zukunftsplänen, Hoffnungen und Träumen. Sie erarbeiteten gemeinsam zehn Standards für den Übergang in ein eigenständiges Leben. Höhepunkt war schließlich die Teilnahme an einem internationalen Fachkongress bei dem mehr als 600 ExpertInnen aus der Kinder- und Jugendhilfe zusammenkamen. Hier präsentierten die Jugendlichen ihre entwickelten Standards und FICE International sowie das International Child and Youth Care Network erkannten diese offiziell an.
peacecamp 2016: Zusammen Leben
Projektträger: 4Peace - Verein zur Förderung der politischen Mündigkeit
37 Jugendliche aus Ungarn und Österreich sowie jüdische und arabische Teenager aus Israel trafen sich bei dieser Jugendbegegnung. Auch minderjährige Asylwerber_Innen nahmen an dieser Begegnung teil. Die Jugendlichen tauschten sich über ihre persönliche Lebensgeschichte, Kultur und Religion aus. Das persönliche Kennenlernen und der direkte Austausch halfen Vorurteile abzubauen. Neben Outdoor-Aktivitäten, Diskussionen in Großgruppen und Reflexionsrunden konnten die Jugendlichen in die Situation anderer TeilnehmerInnen schlüpfen und deren Perspektive einnehmen. Sie erarbeiteten eine „show4peace“, die öffentlich aufgeführt wurde. Die TeilnehmerInnen bekamen ein Zertifikat „Ambassadors of Peace“, damit sie weiterhin als FriedensbotschafterInnen aktiv sind.
EVS goes Carinthia
Projektträger: GEMMA - Germeshausen und Mak
Bei diesem Freiwilligeneinsatz lag der Fokus auf der Kinder- und Jugendarbeit in Kärnten. Zwei Europäische Freiwillige aus Rumänien und Estland waren im Jugendzentrum Youth Point Don Bosco Siebenhügel sowie im Jugendzentrum der Stadt Villach aktiv. Ziel des Einsatzes war es, den europäischen Gedanken in die alltägliche Jugendarbeit einfließen zu lassen, Weltoffenheit zu fördern und die Jugendlichen in ihren Eigeninteressen zu unterstützen. Die Freiwilligen waren in die Organisation von Workshops und Jugendkulturveranstaltungen eingebunden. Sie lernten Netzwerke der Jugendarbeit kennen, waren Ansprechpartnerinnen für junge Menschen und hatten die Möglichkeit eigenständig Ideen und Projekte umzusetzen, wie etwa ein EU-Info-Café, Kreativworkshops oder Urban Gardening.
Non-formal education in the integration of Unaccompanied Minor Refugees
Projektträger: InterAktion - Verein für ein interkulturelles Zusammenleben
JugendarbeiterInnen aus Armenien, Finnland, Italien, Mazedonien, Polen, Griechenland, Türkei und Österreich kamen zu dieser Fachkräftemobilität in Trofaiach zusammen. Dabei drehte sich alles um den Einsatz non-formaler Bildungsmethoden im Zusammenhang mit der Integration jugendlicher Flüchtlinge. Neue Methoden wurden vorgestellt, ausprobiert und weiterentwickelt. Das Besondere war, dass die Teilnehmenden direkt in Kontakt mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen waren, die in Trofaiach betreut werden. Dadurch konnten sie direkt von der Zielgruppe Rückmeldung zu den entwickelten Methoden abholen. Neue Spiele und Infomaterialien entstanden, die sowohl den jungen Flüchtlingen vor Ort zugutekommen als auch den Partnerorganisationen in den verschiedenen Ländern.
Sonderpreis Generationendialog
Ein besonderer Schwerpunkt wurde heuer auf Projekte zum Themenschwerpunkt „Generationendialog" gelegt, die durch einen Sonderpreis prämiert wurden.
Computeria Landeck
Organisation: Jugendtreff „L.A. Jump in“ Landeck, Tirol
Die „Computeria Landeck“ ist ein kostenloses Angebot zur Unterstützung von SeniorInnen im Umgang mit neuen Technologien wie Computern, Tablets, Smartphones, Anwendungssoftware oder dem Internet. Jugendliche des Jugendtreffs Landeck stehen SeniorInnen für Fragen zur Verfügung und unterstützen sie beim Umgang mit den technischen Geräten. Das Besondere an der Computeria Landeck ist, dass sich Jugendliche des Jugendtreffs „L.A. Jump in“ ehrenamtlich engagieren. Dieser generationenübergreifende Austausch bei gemütlicher Cafeatmosphäre bietet viel Platz für Zwischenmenschliches und fördert den Dialog zwischen den Generationen. Für Jugendliche und SeniorInnen ist es eine Win-Win-Situation, da das Lernen voneinander und der Erfahrungsaustauch im Vordergrund stehen.
„Dein Lachen – Brich dein Schweigen!“
ProjektträgerInnen: Falco Luneau, SOS Kinderdorf, BG Bludenz, 147 Rat auf Draht
Im Mittelpunkt des Projekts stand die Aufklärung und Bewusstseinsbildung zum Thema „physische, psychische und sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen“. In Zusammenarbeit mit „147 Rat auf Draht“ und Jugendlichen des BG Bludenz wurde eine Infokampagne entwickelt. Mittels Crowdfunding wurde Geld für die Produktion einer Plakatserie sowie Werbespots gesammelt. Die Jugendlichen entwickelten ein Drehbuch für die Spots, die u.a. mit Harald Krassnitzer realisiert, im Fernsehen ausgestrahlt sowie online verbreitet wurden. Die Initiative brachte ein sensibles Thema einer breiten Öffentlichkeit nahe und verdeutlichte, dass es alle Generationen betrifft. Es ist Aufgabe aller, Gewalt zu beenden und Betroffenen zu helfen.
Overcome borders - Grenzen überwinden
Projektträger: Pfarre Hildegard Burjan, Wien
Seit 2001 werden in der Pfarre Hildegard Burjan EFD-Freiwillige aufgenommen. In diesem Projekt unterstützten die Freiwilligen auch regelmäßig die Seniorinnen und Senioren der Gemeinde. Sie gaben Impulse zum Gedächtnistraining und halfen bei der Integration in die lokale Gemeinschaft. Auch unterstützten sie in der Nachbarschaft und Region, indem sie alte und behinderte Menschen regelmäßig besuchten, beim jährlichen Nachbarschaftsfest mithalfen und bei dem Caritas-Lebensmittelprojekt LeO unterstützten. Die Europäischen Freiwilligen sind Teil eines größeren sozialen Netzwerkes und tragen durch ihre Mitwirkung auch aktiv zum Generationendialog bei.
Österreichischer Jugendpreis 2016
Am 6. Dezember wurde im Rahmen des Jahres der Jugendarbeit von Bundesministerin Sophie Karmasin erstmals der Österreichische Jugendpreis vergeben. Neben nationalen Initiativen standen an diesem Abend auch grenzüberschreitende Projekte im Rampenlicht. In der Kategorie "Erasmus+: Jugend in Aktion" wurden fünf Mobilitätsprojekte geehrt. Besonders angetan war die Jury vom Projekt "Youth EVS Tirol", das mit dem Hauptpreis in dieser Kategorie ausgezeichnet wurde. Glückwünsche gab es auch von Seiten der Europäischen Kommission: Herr Nymand-Christensen, Stv. Generaldirektor der Generaldirektion Bildung und Kultur, gratulierte den PreisträgerInnen zu ihrem Engagement.
Aus insgesamt 153 Projekten haben die drei Jurys je fünf Projekte pro Kategorie ausgewählt. In den Kategorien „Nationale Jugendarbeit“ und „Erasmus +: Jugend in Aktion“ wurde jeweils ein Hauptpreis an eines der fünf Projekte verliehen.
Der Hauptpreis in der Kategorie "Erasmus+: Jugend in Aktion" ging an das Europäische Freiwilligenprojekt „Youth EVS Tirol 2014“ des Verein Generationen und Gesellschaft. Die weiteren Preise in dieser Kategorie gingen an „Picturing the Global South: The Power behind Good Intentions“ von Service Civil International Österreich, das Projekt „Key to employability – Inercultural Competence“ des JuKult Jugend und Kulturverein, die Jugendbegegnung „Europe – Identity under (de)construction“ und die Initiative „Jump in!“ der Plattform Generation Europa.
Nationales Engagement im Rampenlicht
In der Kategorie „Eure Projekte“ wurden Initiativen von Jugendlichen ausgezeichnet, die im Rahmen der BMFJ Förderschiene „Eure Projekte“ realisiert wurden. Kriterien für die Auswahl waren das Engagement und die Verantwortung der Jugendlichen sowie der Nutzen für die Allgemeinheit. Projekte, die sich einem oder mehreren der drei Rahmenziele der Österreichischen Jugendstrategie widmen, wurden in der Kategorie „Nationale Jugendarbeit“ ausgezeichnet. Der Hauptpreis ging hier an das „Luteracher Bänkle“, einem Projekt der Offenen Jugendarbeit Lauterach zur Förderung der Lebensqualität und des Miteinanders im öffentlichen Raum. Die vier Anerkennungspreise gingen an „Jugend am Wort“, einer Initiative zur aktiven Mitgestaltung in der Gemeinde Birkfeld, das partizipativ angelegte Kulturprojekt „z6 Kulturproduktionen“ aus Tirol, „72 Stunden ohne Kompromiss“ der Katholischen Jugend Österreich und die „Jugendteams im aha“.
Alle Informationen zum Österreichischen Jugendpreis und den Preisträgern unter
Erasmus+: Jugend in Aktion: Die PreisträgerInnen
Youth EVS Tirol 2014
Projektträger: Verein Generationen und Gesellschaft
Fünf Jugendliche aus Litauen, Spanien, Bulgarien und der Türkei waren in Jugendeinrichtungen in der Medienarbeit, bei der Veranstaltungsorganisation und im Projektmanagement in Telfs, Innsbruck, Hall in Tirol, Schwaz und Kirchbichl im Einsatz. Die Freiwilligen gestalteten u.a. ein Radioprogramm, entwickelten eine Poster-Kampagne über Migration und Flucht und wirkten bei diversen Veranstaltungen aktiv mit. Alle Freiwilligen gewannen viel Selbstvertrauen, verbesserten ihre Sprachkenntnisse in Englisch und Deutsch maßgeblich, weiteten ihre sozialen und beruflichen Kompetenzen aus und trugen viel zum kulturellen Austausch in den jeweiligen Gemeinden bei. Vier der fünf Freiwilligen fanden unmittelbar im Anschluss an ihren EFD einen Job.
Europe – Identity under (de)construction
Projektträger: Informelle Gruppe
40 junge Menschen aus Österreich, Bulgarien, Polen und Spanien kamen zu dieser von einer Gruppe junger Menschen organisierten Jugendbegegnung in Salzburg zusammen. Auf spielerische Weise setzten sich die TeilnehmerInnen mit dem Thema Europäische Identität auseinander: Mithilfe von Theater, Texten, Musik, Fotos, Film, Radio und Video reflektierten sie ihre persönlichen Standpunkte sowie gemeinsame Kontexte und schufen ihre eigenen sozialen und politischen Handlungsspielräume. In mehreren Kunstaktionen und Straßentheater-Performances im öffentlichen Raum wurde das Thema einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Auch lokale und regionale Medien wurden erfolgreich eingebunden und dadurch zusätzliche Aufmerksamkeit generiert. Der Wunsch die Zusammenarbeit fortzusetzen führte schließlich zu weiteren Folgeprojekten.
Picturing the Global South: The Power behind Good Intentions
Projektträger: Service Civil International Österreich
24 TeilnehmerInnen aus Freiwilligenorganisationen aus neun europäischen Ländern kamen im November 2015 bei dieser Fachkräftemobilität in Wien zusammen, um sich mit Machtstrukturen und Normen sowie Qualitätsentwicklung im Kontext von Freiwilligeneinsätzen im Globalen Süden auseinanderzusetzen. Im Rahmen des Seminars wurde auch eine öffentliche Diskussionsveranstaltung organisiert und so das Thema weiteren Personen zugänglich gemacht. Zudem wurde ein Toolkit erstellt, das die Ergebnisse des Seminars zusammenfasst und Methoden zur Vorbereitung von Freiwilligen bei Nord-Süd-Einsätzen sowie viele kritische Denkanstöße bereitstellt. Das Toolkit steht online kostenlos zum Download bereit. Das Training leistete damit einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung und Qualitätsentwicklung in der Freiwilligenarbeit.
Jump in!
Projektträger: Plattform Generation Europa
Der Verein Plattform Generation Europa startete dieses Europäische Freiwilligenprojekt in Jordanien und entsendete Johanna Damböck. Vor Ort engagierte sie sich in einem Flüchtlingslager und brachte den Kindern und Jugendlichen Englisch bei. Zudem organisierte sie Aktivitäten zu Jugendpolitik und Sozialer Beteiligung und brachte sich bei der Entwicklung neuer Projekte ein. Solche Freiwilligeneinsätze leisten einen wichtigen Beitrag für den Kontaktaufbau und Dialog mit der arabischen Welt. Johanna Damböck konnte ihre neu erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten schließlich bei einer Entwicklungshilfeorganisation einsetzen. Weitere Auslandseinsätze für junge Menschen in Partnerländern im arabischen Raum sind geplant, um den Dialog und Austausch zwischen Europa und den Ländern des Mittleren Ostens zu fördern.
Keys to employability – Intercultural Competence
Projektträger: JuKult Jugend und Kulturverein
Diese Fachkräftemobilität brachte 25 JugendarbeiterInnen und in der Jugendarbeit Aktive aus Österreich, Armenien, Bulgarien, Deutschland, Georgien, Moldawien, Portugal, Rumänien, Ukraine und Weißrussland zusammen. Ziel war es, Methoden und Tools kennenzulernen, die jungen Menschen bei der Entwicklung von Interkulturellen Kompetenzen helfen und damit auch ihre Beschäftigungsfähigkeit fördern. Dabei kam eine Vielfalt an Methoden zum Einsatz: Rollenspiele, Simulationen, Workshops, Gruppendiskussionen, eine NGO-Messe sowie eine Open Space-Session. Anhand der Inputs wurden ein Netzwerk für weitere Kooperationen gebildet sowie Ideen und Konzepte für Follow-Up-Projekte entwickelt. In Seminaren, Meetings und Workshops in den jeweiligen Herkunftsländern gaben die TeilnehmerInnen ihr erworbenes Wissen an andere weiter.