Die Jugendbegegnung "Youth for Peace" vom Verein Art Mine erhielt den Erasmus+ Award 2015 in der Kategorie Jugend. Laudator Thomas Rainer vom Land Steiermark, Referat Jugend und Bildung: „Das Siegerprojekt ,Youth for Peace‘ zeichnet sich dadurch aus, dass es gerade in unruhigen und spannungsbehafteten Zeiten einen Gegenpol zu Vorurteilen und Ängsten liefert und diesen aktiv entgegenwirkt, in dem junge Menschen aus unterschiedlichen Ländern gemeinsam Toleranz, Respekt, Mitgefühl, Konfliktprävention aber auch Versöhnung vorleben.“
Erasmus+ Award 2015
Am 2. Dezember 2015 wurde erstmals in Österreich der Erasmus+ Award verliehen. Herausragende Projekte aus dem Jugend- und Bildungssektor sowie außergewöhnlich engagierte Projektträger/innen wurden vor über 200 Gästen in der Aula der Wissenschaften ausgezeichnet. Der Award rückt die Bedeutung der Qualität von Mobilitätsprojekten in den Vordergrund, setzt ein Zeichen für Nachhaltigkeit im Jugendsektor sowie der Bildungswelt und dient den prämierten Projektträger/innen als Gütesiegel.
Credit: OeAD-GmbH/APA-Fotoservice/Schedl
Nähere Informationen zu den nominierten Projekten und Personen finden sich in der Erasmus+ Award Broschüre (PDF-File, 3,6MB)
Erasmus+ Award Preisträger in der Kategorie Jugend
Erasmus+:Jugend in Aktion-Botschafterin: Clara Novak
Clara Novak wurde im Rahmen des Erasmus+ Award als Erasmus+: Jugend in Aktions-Botschafterin geehrt. Die junge Niederösterreicherin hat bereits zahlreiche Erfahrung mit dem EU-Jugendprogramm gemacht, von Jugendbegegnungen bis Jugendinitiativen und zuletzt einen Europäischen Freiwilligendienst in Loimaa/Finnland absolviert. Zudem ist sie Teil des internationalen EuroPeer-Netzwerkes und möchte in dieser Rolle andere junge Menschen inspirieren und motivieren ebenfalls eine solche Auslandserfahrung zu wagen und an solchen EU-Projekten aktiv teilzunehmen.
Die nominierten Projekte
Alle Projekte aus der Key Action 1 – Mobilität für Einzelpersonen, deren vertragliche Laufzeit mit 30. September 2015 endete, hatten die Möglichkeit sich für den Erasmus+ Award zu bewerben. Insgesamt haben sich 44 Projekte aus dem Jugend- und Bildungssektor für den Erasmus+ Award beworben.
Download Erasmus+ Award-Broschüre (PDF-File, ca. 3,6 MB) mit allen nominierten Projekten sowie den Erasmus+ Botschafterinnen
Folgende drei Projekte wurden von der Jury des Jugendsektors als Good-Practice Projekte nominiert:
International Youth Art Styria
„100 Jahre nach dem Zerfall des Vielvölkerstaates - Perspektiven für eine zukunftsfähige Gesellschaft in einem gemeinsamen Europa“, das war Thema dieser Jugendbegegnung, die 48 Jugendliche aus Österreich, Slowenien und Ungarn vom 13. bis 19. Oktober 2014 in Fürstenfeld zusammenbrachte. Gemeinsam mit internationalen Künstlern aus dem Bereich Graffiti- und Street-Art haben die Jugendlichen sich mit gesellschaftspolitisch, jugendrelevanten Themen und Anliegen künstlerisch auseinandergesetzt. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung wurde in Workshops die verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen im Bereich Graffiti- und Street Art ausprobiert. Riesige öffentliche Wandbilder wurden an verschiedenen Plätzen in der Stadt Fürstenfeld gestaltet und eine finale Ausstellung organisiert bei der alle Arbeiten präsentiert wurden. Bei der öffentlichen Abschlusskonferenz wurden die Follow-Up Aktivitäten besprochen sowie der Grundstein für ein weiteres gemeinsames Projekt „Street Art 2015 – Fair Distribution of Resources“ gelegt. Die Werke der jungen Künstlerinnen und Künstler wurden im Rahmen einer Wanderausstellung auch in den Partnerländern ausgestellt.
Projektträger:
Future Icons – Verein für junge innovative Kunst und Kultur
Riverwalk-Austria 2014: Entdecke und schütze wilde und wundervolle Flüsse!
Das länderübergreifende Projekt „Riverwalk“ richtet sich an junge Erwachsene aus Österreich und Slowenien im Alter von 15 bis 30 Jahren. Ziel war es, ein Bewusstsein für die Bedeutung von frei fließenden Flüssen zu entwickeln und eine persönliche Bindung zu Flüssen hervorzubringen, die zu den schönsten und bekanntesten Europas zählen. Denn die Anzahl der frei fließenden und intakten Flüsse in den Alpen schwindet zusehends.
21 junge Leute nahmen dieser Jugendbegegnung teil und wanderten, radelten und paddelten im Juli 2014 vom Ursprung der Isel im Nationalpark Hohe Tauern in Osttirol bis zur slowenischen Grenze und dann weiter. Im Laufe der Reise lernten die jungen Erwachsenen nicht nur die Flusstäler kennen, sondern nahmen auch an vielfältigen Aktivitäten und Workshops zur Persönlichkeitsentwicklung wie etwa Leadership, interkulturelle Kommunikation, Konfliktlösung und Navigation teil. Durch diese Jugendbegegnung hat das Thema auch medial Aufmerksamkeit bekommen und die Jugendlichen selbst beschlossen ebenfalls kurze Videobotschaften aufzunehmen, um die Öffentlichkeit sowie Politiker aufzufordern sich für den Schutz dieser letzten wild fließenden Flüsse einzusetzen.
Projektträger: Umweltverband Österreich (WWF)
Youth for Peace
Die Jugendbegegnung „Youth for Peace“ fand vom 14. - 22. September 2014 in Trofaiach statt und brachte 67 Jugendliche aus vier Ländern – Bosnien und Herzegowina, Mazedonien, Österreich und Slowenien – zusammen. Toleranz, Respekt, Mitgefühl, Konfliktprävention, Selbstwertgefühl und Versöhnung standen dabei im Mittelpunkt. Die Jugendlichen brachten verschiedenste Erfahrungen, Aspekte und Weltanschauungen mit sich – Zerfall Jugoslawiens, Nachkriegsbosnien, die Frage der ethnischen Minderheiten in Mazedonien und der Roma-Bevölkerung in Slowenien oder die Frage der Einwanderer in Österreich. Das Projekt förderte den Dialog und schaffte Platz für die Entstehung einer Plattform, um Erfahrungen, Ideen, Zugänge und Konzepte zu den Herausforderungen auf diesem Gebiet zu diskutieren. Während des Projektes erwarben die Jugendlichen neue Erfahrungen und Fertigkeiten. Sie lernten von- und miteinander, um die Vielfalt der Kulturen als eine Möglichkeit für die gegenseitige Bereicherung der Gesellschaft zu betrachten, um gemeinsam zu wachsen um toleranter zu werden und die erworbenen Kompetenzen und Fähigkeiten für Konfliktprävention und Konfliktlösung zu nützen und schlussendlich einen Weg zur Versöhnung zu finden. Höhepunkt der Jugendbegegnung war das Treffen und ein gemeinsamer öffentlicher Auftritt mit Friedensnobelpreisträgerin Leymah Gbowee. „ Das Projekt als Ganzes hat einen unbezahlbaren Wert, weil ich in vielen Wegen und Niveaus gewachsen bin, vor allem im Hinblick auf die Konfliktlösung und Friedensbildung, aber vor allem habe ich interessante Personen kennengelernt mit denen ich in Kontakt bleiben möchte. Ein Teil der Gruppe zu sein, gab mir den Glauben, dass jede Änderung aus unserer Generation entspringen kann“, so Teilnehmerin Tea.
Projektträger:
Art Mine – Verein zur Förderung des interkulturellen Austausche und Dialoges
Die nominierten Projekte aus dem Bildungssektor finden Sie auf der Website der Nationalagentur Erasmus+ Bildung